2015/2016

Jahrestage und Jubiläen. Wandlungen und Wahrnehmungen in der Geschichte

Die Vortragsreihe von 2015/2016 war der Erweiterung der Forschungsperspektive zu Überlieferung und Bedeutung von Jubiläen und ihrem Erkenntniswert in der Geschichte im öffentlichen Raum gewidmet. Seit Ende der 1980er Jahre begannen Historiker und Wissenschaftler benachbarter Disziplinen die Konjunktur privater und gesellschaftlicher Jahrestage sowie Jubiläen zu analysieren, in denen sich aktuelle Probleme, verbunden mit dem Gedächtnis und der Geschichte, widerspiegeln. Man befasste sich mit ihrem Ursprung, der Art, wie diese Ereignisse beworben wurden, sowie unterschiedlichen Ausdrucksformen. Trotz der in den letzten Jahren durchgeführten Forschungsprojekte bestehen weiterhin Forschungsdesiderate im Hinblick auf die Jubiläumskultur und Gedenkrituale mit Bezug auf Orte, gesellschaftliche Akteure, Schlüsseldaten und politischen Kontexten.

 

09.02.2016 Julia Röttjer (Mainz)
Kommentar: Dr. Zofia Wóycicka
 
12.01.2016 Dr. Martina Steer (Wien)
Kommentar: Stephen Tree
 
8.12.2015 Dr. Stephan Scholz (Oldenburg)
Kommentar: Prof. Claudia Kraft
 
10.11.2015 David J. Zell (Birmingham)
„Beethoven gehört uns!“ The 1970 Beethoven Bicentenary in the GDR and the creation of national identity
Kommentar: Dr. Dominik Pick
 
07.07.2015 DR. ANDREA BRAIT (Göttingen)
Gedenkrituale zu 1989 in Österreich. Konjunkturverlauf des Gedenkens von 1999 bis 2014
Kommentar: Dr. Basil Kerski
 
 
02.06.2015 DR. JAROSLAW PIETRZAK (ŁÓDŹ)
Die Erinnerung an den Sieg. Gedenkfeiern zum Jahrestag des Entsatzes von Wien (1683, 1783, 1933 und 1983) als Propagandamittel der Regierung
Kommentar: Prof. Dr. Michael G. Müller
 
 
18.05.2015 FESTVORTRAG PROF. DR. H.C. ALEIDA ASSMANN (KONSTANZ)
Jahrestage und Jubiläen in Geschichte und Erinnerung
Mit dem  Festvortrag von Aleida Assmann zum Thema Jubiläen–Motor der Geschichte? leitete das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften die diesjährige Veranstaltungsreihe: Jahrestage und Jubiläen. Wandlungen und Wahrnehmungen in der Geschichte im Rahmen des Klaus Zernack Colloquiums ein. Im Fokus ihres Vortrag rekonstruierte Aleida Assmann den Ursprung, die Art sowie unterschiedliche Repräsentations-und Ausdrucksformen von Jubiläen und Jahrestagen. Die Problematik der Jubiläumskultur in ihrer nicht nachlassenden Aktualität stellte sie anhand dreier Gedenkereignisseder letzten Jahre dar–der Standpunktrede des britischen Premiers David Cameron im Hinblick auf das Gedenkjahr 2014, der Feierlichkeiten zum Jahrestag des 8./9. Mai 1945, insbesondere in Russland, sowie des Gedenkens an den Genozid an den Armeniern von 1915 im unmittelbaren Zusammenhang mit der feierlichen Gedenkfeier der türkischen Regierung an die Schlacht bei Gallipolli. Indem sie die Kontextualisierung der Jubiläumsveranstaltungen aufzeigte, legte Aleida Assmann (Dis)Kontinuitäten politischer, gesellschaftlicher wie auch historischer Natur offen, die zu einem besseren Verständnis der Problematik beitragen können. Im Anschluss an den Festvortrag von Aleida Assmann fand eine rege Diskussion mit dem Publikum statt, die sich auch im Anschluss an die Veranstaltung fortsetzte.
 
 
 
12.05.2015 DR. ALINA HINC (POZNAŃ)
Symbolische Rivalität? Deutsche und polnische Feiertage in der Provinz Posen in den Jahren 1871 und 1918
 

Kommentar: Prof. Dr. Rudolf Jaworski i. R.