2021

 
Die diesjährige sechsteilige Vortragsreihe wird aufgrund der aktuellen Lage zumindest vorläufig online stattfinden. Links zu den Veranstaltungen werden jeweils zeitnah bekannt gegeben.
 
Drinnen oder Draußen? Historische Debatten um politische und gesellschaftliche Teilhabe in Mittel- und Osteuropa
 
Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften (ZFH) – in Kooperation mit dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien in Halle und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam – lädt zum Klaus-Zernack-Colloquium 2021 ein.
Das Klaus-Zernack-Colloquium ist eine seit über 10 Jahren am ZFH in Berlin Pankow etablierte Vortrags- und Diskussionsreihe, die sich mit Problemen und Themen der (nicht nur) historischen Forschung von Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte im deutsch-polnischen, aber auch mittel- und osteuropäischen Kontext befasst.
Im Mittelpunkt des neuen Colloquiums stehen historische Auseinandersetzungen um Teilhabe am politischen und sozialen Leben in Mittel- und Osteuropa. Die sich im Laufe der Zeit verändernden rechtlichen und kulturellen Kontexte von Ausgrenzungsmechanismen, Inklusionspolitiken und Kämpfen um Anerkennung wollen wir anhand von religiöser und ethnischer Zugehörigkeit, politischem und materiellem Status sowie Geschlecht diskutieren. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen lagen politischer und sozialer Exklusion bzw. Inklusion zugrunde? Welche Gruppen oder Personen wurden aufgrund bestimmter Eigenschaften oder Wahrnehmungen nicht berücksichtigt oder explizit von der Teilhabe ausgeschlossen? Unter welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln ließen sich solche exkludierenden System aufbrechen? Welche Arten von Partizipation waren in imperialen Herrschaftsordnungen möglich, und welche wurden erst in demokratischen Ordnungen entwickelt? Welche neuen Formen von Inklusion und Exklusion sind seitdem entstanden?
Unsere Gäste betrachten die sich verändernden rechtlichen Grundlagen für Inklusion und Exklusion sowie Diskurse um Zugehörigkeit zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen oder auch Selbstausgrenzung von denselben. Ebenso beleuchten sie die – unter Umständen abweichende – gesellschaftliche Praxis und Bewegungen der Selbstermächtigung.
 
 
 
1. Klaus Zernack Colloqium 2021
Donnerstag, 18. Februar 2021, 18:00 Uhr
Exklusion und Inklusion im Europa des 19. u. 20. Jahrhunderts aus rechtshistorischer Perspektive
 
Unsere Gäste:
Dieter Gosewinkel, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung:
Staatsangehörigkeit in Deutschland: Einbürgern und Ausschließen
Marion Röwekamp, Wilhelm und Alexander von Humboldt-Lehrstuhl, Mexico City:
Frauen ohne Vaterland. Die Staatsangehörigkeit verheirateter Frauen
 
 

2. Klaus Zernack Colloqium 2021
Donnerstag, 15. April 2021, 18:00 Uhr
Die Bedeutung religiöser und ethnischer Zugehörigkeiten in der frühen Neuzeit
 
Unsere Gäste:
Jürgen Heyde, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa – GWZO Leipzig:
Ethnische Gruppenbildung in der Vormoderne
Stephan Theilig, Institut für Caucasica-, Tatarica- und Turkestan Studien – ICATAT Magdeburg:
Türken, Mohren und Tataren – Bilder des Anderen. Muslimische Lebenswelten in Brandenburg-Preußen im 18. Jahrhundert
 
 

3. Klaus Zernack Colloqium 2021
Donnerstag, 20. Mai 2021, 18:00 Uhr
Partizipations- und Exklusionspotentiale imperialer Ordnungen: Bildungswege im 19. Jahrhundert
 
Unsere Gäste:
Yvonne Kleinmann, Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Halle:
Partizipation woran, Ausschluss wovon? Jüdische Lernoptionen im Russländischen Reich
Martin Rohde, Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Inklusion, Partizipation, Kompensation. Bildungsoptionen von Ukrainern und Ukrainerinnen in der Habsburgermonarchie

4. Klaus Zernack Colloqium 2021
Donnerstag, 23. September 2021, 18:00 Uhr
Frauen als Vorkämpferinnen sozialer Gerechtigkeit?
 
Unsere Gäste:
Roswitha Schieb, Borgsdorf b. Berlin: Völlig vergessen – die oberschlesische Kämpferin Agnes Wabnitz
Dr. Jörg Schütrumpf, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin: Die polnisch-russischen Wurzeln von Rosa Luxemburg
 

5. Klaus Zernack Colloquium 2021
Donnerstag, 28. Oktober 2021, 18:00 Uhr
Vom numerus clausus zur Demokratisierung der Akademie? Geschlechterordnung in der europäischen Wissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Beispiel einer Wissenschaftsorganisation in Berlin und der Universität Lemberg

Unsere Gäste:
Annette Vogt, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Humboldt-Universität zu Berlin:  Geschlechterordnung in der Wissenschaft am Beispiel der KWG (1911-1945/48)
Iwona Dadej, CBH PAN Berlin, IH PAN Warszawa: Geschlechterordnung in polnischer akademischen Kultur am Beispiel Universität Lemberg  (1900-1939)

 

 
6. Klaus Zernack Colloquium 2021
Donnerstag, 2. Dezember 2021, 18:00 Uhr 
Zonen der Begrenzung – Aspekte von Grenzen in der Moderne
 
Unsere Gäste:
Christian Promitzer, Universität Graz: Medizinische Isolierung, Lockdown und Quarantäne als historische Formen präventiver Ein- und Ausschließungen im (südost)europäischen Kontext
Johannes Feichtinger, Universität Wien: Orientalismus und Nationalismus – Abgrenzungskonzepte in der Habsburgermonarchie und der späten Republik Österreich
 
 
 

Kontakt:

Verantwortliche für die Reihe am CBH:
Iwona Dadej -  iwona.dadej@cbh.pan.pl

Verantwortliche der Kooperationspartner:
Yvonne Kleinmann  - yvonne.kleinmann@geschichte.uni-halle.de
Ariane Afsari -  afsari@kulturforum.info

 
 
Eine Kooperation von: