KZC 2019: Podwójny wykład

21.11.2019

Identitätsfabriken?
Museen & historische Bildung in Polen

im Rahmen des Klaus Zernack Colloquiums

Prof. Dr. Yvonne Kleinmann (Martin-Luther-Universität Halle/ Wittenberg), Prof. Dr. Michael G. Müller (Aleksander-Brückner-Zentrum) und Prof. Dr. Igor Kąkolewski (ZHF Berlin)
laden Sie herzlich ein zu einem Doppelvortrag von

Dr. Vasco Kretschmann (Ratingen)
Breslau (Wrocław) museal. Eine Stadt erfindet sich neu

&

Dr. Maria Kobielska (Kraków)
Neue polnische Museen als Identitätsfabriken. Der Fall Oberschlesiens

mit einem Kommentar von Dr. Marcin Wiatr (Braunschweig)

 

Breslau (Wrocław) museal. Eine Stadt erfindet sich neu
Der Vortrag basiert auf der 2017 veröffentlichten Doktorarbeit zum Titel „Breslau museal: Deutsche und polnische Geschichtsausstellungen 1900-2010“. Sie untersucht im deutschen und polnischen Breslau (Wrocław) die museale Präsentation von Stadtgeschichte während des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Sie gibt Auskunft über den öffentlichen Umgang mit der Vergangenheit einer ostmitteleuropäischen Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Austausch ihrer Bewohnerschaft erlebte. Ihr Forschungsansatz untersucht am Beispiel von Museumsausstellungen die wandelnden Funktionen von Bildern einer vergangenen Stadt, die Repräsentation von konfessionellen und nationalen Minderheiten sowie die Behandlung der deutsch-polnischen Konfliktgeschichte. Die museale Geschichtskultur Breslaus wird mit einer mehrdimensionalen Methode zur strukturierten Untersuchung der Produkte kultureller Praxis analysiert. Denn Tiefenuntersuchungen von Geschichtsausstellungen erfordern einen mehrdimensionalen Zugang, da die Ebenen musealer Präsentationen über textbasierte Narrative hinausreichen. Im Zentrum der Studie stehen insbesondere Geschichtsausstellungen aus den Sammlungsgruppen der Stadtansichten (Veduten), der jüdischen Kulturgüter (Judaica) und der Bewaffnungen (Militaria).

Vasco Kretschmann studierte Geschichte und Public History in Berlin und in Warschau. 2017-2019 war er Kulturreferent am Oberschlesische Landesmuseum. Stiftung Haus Oberschlesien in Ratingen. Seit Juli 2019 ist er Leiter des Fachbereichs Friedenspädagogische Bildungsarbeit an Schulen und Hochschulen, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V

 

Neue polnische Museen als Identitätsfabriken. Der Fall Oberschlesiens
The presentation discusses the social role of new historical museums in the field of contemporary Polish memory culture, with reference to the terms of ‘identity factory’ and ‘memory device’. She will concentrate on three museums located in Upper Silesia (Świętochłowice, Radzionków, Katowice) that have recently opened or renewed their permanent exhibitions about the history of the region. Silesian museums form an opportunity to investigate a special case of memory shaping: balancing between Polish and German nationalisms, finding a way to express the region’s special character and placing it in the context of dominant Polish memory culture. What memory/identity do these devices possibly stimulate? How can they be used in the processes of memory/identity construction and, at the same time, how can they affect their users? As my research shows, their mnemonic strategies differ significantly, creating a possibility to confront and contrast various Silesian memory mechanisms.

Maria Kobielska, PhD, is a memory scholar, Assistant Professor at the Faculty of Polish Studies of the Jagiellonian University in Kraków. She is a member of the Memory Studies Association and of the Polish Association of Cultural Studies. Her most recent book discusses Polish memory culture in the 21st century (Polska kultura pamięci: dominanty. Zbrodnia katyńska, powstanie warszawskie i stan wojenny, 2016) and she is working on a project that focuses specifically on new Polish historical museums.

 

Programm zum laufenden Veranstaltungszyklus.