Wissenschaftliche Themenbereiche des CBH PAN in Berlin

18.02.2024

Innerhalb der Themenbereiche wird die Forschung sowohl von den am CBH PAN angestellten Wissenschaftler:innen als auch von Gastwissenschaftler:innen durchgeführt, die an eigenen Projekten arbeiten, welche sich mit ihren Themen in unsere Themenbereiche einfügen können.

Themenbereich: Erforschung europäischer Politiken
Im Rahmen dieses Themenbereichs werden interdisziplinäre Forschungen zu europäischen Integrationsprozessen in den Bereichen Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie, Internationale Beziehungen, Sicherheitswissenschaften und Public Policy Sciences durchgeführt.
Die Forschungsansätze konzentrieren sich auf Analysen europäischer Politiken mit deutscher Beteiligung sowie auf die deutsch-polnischen Beziehungen sowohl auf regionaler Ebene (z. B. im Ostseeraum) als auch in Bezug auf ausgewählte Themenbereiche (z. B. historische Bildung wie Wissenstransfer auf europäischer Ebene, europäische Migration und Regionalismus, Sicherheit, Digitalisierung).
Dazu gehören auch Forschungsprojekte zur Wahrnehmung des transnationalen deutsch-polnischen Geschichtslehrbuchs „Europa – Unsere Geschichte / Europa. Nasza historia“, bei seinen wie ihren Rezipient:innen und im öffentlichen Diskurs.

Themenbereich: Forschung zum Zweiten Weltkrieg
Dieser Themenbereich umfasst Forschungen auf den Gebieten der Geschichtswissenschaften, der Soziologie und der Archivwissenschaften.
Die Forschungsansätze in diesem Bereich konzentrieren sich auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs mit besonderem Fokus auf die deutsche Besatzung Polens, die Besatzungserfahrungen verschiedener sozialer und ethnischer Gruppen, ihrer Position und Struktur sowie den Repressionsformen des deutschen NS-Besatzungsapparats in den okkupierten Gebieten, den Erfahrungen in den Konzentrationslagern, verschiedenen Formen des Widerstands innerhalb des Besatzungsgebiets, dem Alltagsleben unter den Besatzern und schließlich der juristischen Aufarbeitung nach dem Krieg.
Im Rahmen des Themenbereichs werden auch dokumentarische Untersuchungen zur Besatzungs- und Nachkriegszeit vorgenommen.

Themenbereich: Erforschung des kulturellen Erbes und der visuellen Kulturen
In diesem Bereich widmen sich die Wissenschaftler:innen der interdisziplinären Erforschung von Repräsentationen der visuellen Kultur und des kulturellen Erbes in Bezug auf historische und gegenwärtige Beziehungen zwischen Polen und Deutschland, einschließlich der Erforschung kultureller Minderheiten (z. B. im Rahmen der Judaistik).
Forschungsschwerpunkte sind in diesem Themenbereich Erinnerungskultur, Kunstgeschichte, Museologie, Bildende Kunst und die Bedeutung des kulturellen Erbes in den deutsch-polnischen Beziehungen. Forschungsgegenstände sind die historischen und anthropologischen Aspekte von Texten, visuelle und audiovisuelle Darstellungen und Identifikationen: von Malerei und Illustration, Fotografie und Film, Postkartendarstellungen bis zu zeitgenössischen grafischen Darstellungen in digitaler Form.

Gastforscher:innen im Jahr 2024, die individuelle Forschungsprojekte im Rahmen der Themenbereiche des CBH PAN verfolgen:
Dr. Dawid Golik - Gastwissenschaftler - Forschung zum Zweiten Weltkrieg
Dr. Piotr Filipkowski - Gastforscher und Teilnehmer im Themenbereich: Forschung zum Zweiten Weltkrieg

Dr. Dawid Golik - Doktor der Geisteswissenschaften, Historiker, Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Jagiellonen-Universität in Krakau (Arbeitsbereich für polnische Zeitgeschichte), Mitarbeiter und Leiter der Abteilung für die Suche und Identifizierung in der Abteilung des Instituts für Nationales Gedenken in Krakau (Suche nach Gräbern von Opfern des Totalitarismus).
Aktuelles Forschungsprojekt: Na wschodnich rubieżach Rzeszy. Niemiecka straż celno-graniczna w okupowanej Polsce w latach 1939–1945 [An den Ostgrenzen des Reichs. Der deutsche Zollgrenzschutz im besetzten Polen in den Jahren 1939-1945]
 

Dr. Piotr Filipkowski – Soziologe, Forscher der oral history, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Warschau und am Graduiertenkolleg für Sozialforschung am Institut für Philosophie und Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Am Institut für Philosophie und Soziologie arbeitet er seit 2010.
Mitbegründer des Archivs für Oral History am KARTA-Zentrum und des Hauses der Begegnung mit der Geschichte (beides in Warschau). Teilnehmer an zahlreichen Forschungsprojekten über die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, die sozialistische Modernisierung und die kapitalistische Transformation in Polen und Mitteleuropa. Autor der Monografie: Oral History and the War. The Nazi Concentration Camp Experience in a Biographical-Narrative Perspective (poln. Wrocław 2010, engl. Berlin 2019, dt. Wien 2024).
Aktuelles Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaft Deutsche Konzentrationslager und ihre Darstellungen - von individuellen Zeugnissen zu soziologischen Theorien (finanziert durch die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung)