Fikcyjna rzeczywistość

Redaktion: 
Robert Traba, Katarzyna Woniak, Anna Wolff-Powęska
Erscheinungsort: 
Erscheinungsjahr: 
2016
ISBN: 
978-83-64091-67-4

Es ist beinahe unmöglich, die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs zu begreifen, ohne sich auf die permanente Angst während der deutschen Besatzung, die Angst vor Deportationen, Erschießungen, … dem Brotmangel zu beziehen. Die Besatzung stellt einen Zustand gesellschaftlicher und moralischer Paradoxe dar. Sowohl der Besatzer als auch der Besetzte existieren in zwei Räumen – dem scheinbaren und dem wirklichen: „Indem sie die Grundpflichten ihres Berufes ausüben, im Rahmen offiziell bestehender Gesellschaften arbeiten – leben sie zum Schein; indem sie sich inmitten ihrer Vertrauten abschotten – leben sie wirklich.“

Durch die Herausgabe des Bandes „Fikcyjna rzeczywistość”[Fiktive Wirklichkeit. Alltag, Lebenswelten und Erinnerung an die deutsche Besatzung in Polen] haben Robert Traba, Katarzyna Woniak und Anna Wolff-Powęska nicht nur die äußerst zutreffende Metapher der „fiktiven Wirklichkeit“ von Kazimierz Wyka wieder in Erinnerung gebracht, sondern auch, was die deutsche Besatzungspolitik während des Zweiten Weltkrieges für die polnische Gesellschaft überhaupt bedeutete. Die „Besatzung“ – innerhalb der Forschung beinahe in Vergessenheit geraten – bestimmte unumkehrbar das Leben jedes Individuums. Ziel dieses Buches ist es, die alltägliche Dimension der Besatzung hervorzuheben sowie sie an den Mainstream der Forschung über den Zweiten Weltkrieg anzuschließen. Die Texte polnischer und deutscher Autoren beziehen sich sowohl auf das reale Ausmaß dieses Phänomens als auch auf die Möglichkeiten zum Umgang mit dem individuellen und kulturellen Gedächtnis in der Geschichtsschreibung.

ISP PAN Warszawa

INHALTSVERZEICHNIS (auf Polnisch und Englisch)