Deutsch-Polnische Erinnerungsorte, Band 1: Geteilt/Gemeinsam

Redaktion: 
Hans Henning Hahn, Robert Traba
Erscheinungsort: 
Verlag: 
Erscheinungsjahr: 
2015
ISBN: 
978-3-506-77338-8

Deutsche und Polen teilen viele Erinnerungen, die jedoch unterschiedlichen Identitätsbedürfnissen in beiden Gesellschaften entsprechen. Die hier vorliegenden Essays über gemeinsame und geteilte deutsch-polnische Erinnerungsorte erlauben analytische Einblicke in die Erinnerungskulturen beider Länder, in ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die deutsch-polnische Nachbarschaft bringt es mit sich, dass sich ohne die Kenntnis der jeweils anderen Geschichte auch die eigene nur unvollkommen verstehen lässt. Die Autoren der hier versammelten Beiträge überwinden die nationalen Schemata, indem sie die deutschen und polnischen Erinnerungskulturen in gesellschaftlichen, regionalen, genderbezogenen und konfessionellen Kontexten betrachten.

 

Im steten Wechsel der Perspektiven und der damit verbundenen Anerkennung unterschiedlicher Erfahrungen zeigt der Band eindrucksvoll, wie heute europäische Geschichte geschrieben werden kann. Den Herausgebern ist dafür zu danken, dass sie dabei eine ganz neue Dimension des Projekts der Erinnerungsorte erarbeitet haben: eine transnationale Beziehungsgeschichte, die sich nicht ins Globale verflüchtigt, sondern die schmerzhafte Grenze zwischen zwei Ländern in eine produktive Kontaktzone verwandelt.

Prof. Dr. Aleida Assmann

Die Deutsch-Polnischen Erinnerungsorte sind ein Werk europäischen Ranges – beispiellos in der polnischen Literatur, international außergewöhnlich. Es ist eine Wissensquelle zur deutsch-polnischen Geschichte und lädt zu einer neuen Betrachtung selbiger durch das Prisma der Erinnerungskultur ein. Es ist eine Pionierleistung und ein Vorbild, da die in ihm vorgeschlagenen Methoden sogleich konkret angewandt werden. Die Forschung zu Erinnerungsorten wird bilateral. Dieses Unterfangen stellt eine neue Art des Schreibens über Nationen dar – als Gemeinschaften, die sich selbst durch die unaufhörliche Bewegung der Erinnerung schaffen.

Prof. Dr. Przemysław Czapliński