Deutsch-polnische Gespräche: Wir und der Krieg.

Deutsch-polnische Gespräche:

Wir und der Krieg. Warum ticken Menschen in Polen bezogen auf Russland so anders als Deutsche?

Zentrum für Historische Forschung der PAN, Majakowskiring 47, 13156 Berlin
Montag, 29.04.2024, 18 Uhr

Nach dem Beginn der neuen Phase des Krieges Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde ein weiteres Mal sichtbar, dass Deutsche und Polen zuweilen diametral anders auf Russland blicken.

Warum Menschen in Polen bei dieser Frage so anders ticken als die Ost- und Westdeutschen und wie dies mit Geschichte, geografischer Lage und Gefühlen zusammenhängt – arbeiteten Jarosław Kuisz und Karolina Wigura für Polen und die anderen westlichen Nachbarstaaten des heutigen Russlands heraus. Ihr tiefschürfender und viel beachteter Essay „Posttraumatische Souveränität“, der im Oktober 2023 im Suhrkamp-Verlag erschien, wird den Ausgangspunkt des Abends bilden.

Robert Parzer von der Stabstelle „Deutsch-Polnisches Haus“ und Jakub K. Sawicki vom Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften sprechen mit dem Autor:innenduo über die Chancen und Grenzen der von Karolina Wigura und Jarosław Kuisz gewählten Kategorien Souveränität und Trauma wie den daraus resultierenden unterschiedlichen Blickwinkeln dies- und jenseits der Oder.

Die Veranstaltung findet auf Polnisch und Deutsch statt und wird simultan übersetzt.

Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten: info@cbh.pan.pl

Die Buchvorstellung auf der Seite des Suhrkamp Verlags finden Sie hier.
Den frischen Vorabdruck der polnischsprachigen Ausgabe finden Sie
auf der Seite der Kultura Liberalna.

 

 

 

 

Dr. Jarosław Kuisz ist Rechtshistoriker, Politologe und Publizist. Im Jahr 2009 gründete er die Online-Wochenzeitung Kultura Liberalna, deren Chefredakteur er seither ist. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität in Warschau und der CNRS in Paris. Zurzeit ist er Senior Fellow des Zentrum Liberale Moderne in Berlin. In Polen ist Jarosław Kuisz einer der Pioniere auf den interdisziplinären Forschungsfeldern, die sich mit den Beziehungen zwischen Staat, Recht und Kultur beschäftigen. In diesem Zusammenhang wurde er für den K. Moczarski-Geschichtspreis nominiert. Im Jahr 2023 veröffentlichte er das Buch The New Politics of Poland (MUP), das u. a. in der London Review of Books, dem Times Literary Supplement und der Sunday Times besprochen wurde.  Er publiziert regelmäßig in der internationalen Presse, u. a. in der New York Times, dem Guardian, Le Monde und der TAZ.

Dr. habil. Karolina Wigura ist Ideenhistorikerin, Soziologin und Journalistin. Sie ist Vorstandsmitglied der Stiftung Kultura Liberalna mit Sitz in Warschau und Senior Fellow des Zentrum Liberale Moderne in Berlin. Sie  ist u. a. Dozentin am Institut für Soziologie der Universität Warschau und beschäftigt sich mit der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und Emotionen in der Politik sowie mit Soziologie und Ethik der Erinnerung, insbesondere mit Übergangsjustiz, historischer Schuld und Versöhnung.
Wigura studierte Soziologie, Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Warschau und der Universität München. Sie promovierte und habilitierte sich an der Universität Warschau. Zusammen mit ihrem Mann Jarosław Kuisz leitet sie die Stiftung und Onlinezeitschrift Kultura Liberalna.

Robert Parzer beschäftigt sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland und im besetzten Polen. Seit März 2023 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Er legte verschiedene Publikationen zu den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen, Desertionen im Zweiten Weltkrieg und zu Aspekten der Erinnerungskultur in virtuellen Räumen vor.

Jakub K. Sawicki ist Übersetzer, Historiker und Projektkoordinator. Er beschäftigt sich mit deutscher und polnischer Geschichte der letzten Jahrhunderte. Er verfasste u. a. seine Magisterarbeit über den Warschauer Kultur- und Wissenschaftspalast in der volkspolnischen Öffentlichkeit und widmet sich in seiner Doktorarbeit den Esskulturen in der BRD, der DDR und VR Polen um 1970. Seit September 2023 koordiniert er die wissenschaftlichen Projekte am Zentrum für Historische Forschung Berlin der PAN.

Die Veranstaltung wird organisiert von: „Deutsch-Polnisches Haus“ und Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften