17.12.2020
Veranstaltung der Vortragsreihe
Volksabstimmungen, Selbstbestimmung und Minderheitenrechte nach 1918 in Mittel- und Osteuropa
im Rahmen des Klaus Zernack Colloquiums laden wir Sie herzlich ein zum Vortrag von
DR. MATTHEW FRANK (LEEDS)
„Making Minorities History“. Zur Geschichte des Bevölkerungstransfers in Europa
Kommentar: Prof. Dr. Tim Buchen (Dresden)
Als Podcast auf dem Spotify-Auftritt des Deutschen Kulturforums östliches Europa: https://spoti.fi/2J4LyHI
Matthew Frank beleuchtet in seinem Buch „Making Minorities History. Population Transfer in Twentieth Century Europe“ die Geschichte des organisierten Bevölkerungstransfers im 20. Jahrhundert. Er untersucht hierbei imperiale und alliierte Konzepte und Positionen, staatliche Akteure des jeweiligen Transfers und ihren Einfluss darauf. Als Fallbeispiele zieht er unter anderem heran: den griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch auf der Grundlage des Vertrages von Lausanne 1923, Hitlers „Heim-ins-Reich-Holung“ der Südtiroler und der Baltendeutschen laut Umsiedlungsabkommen mit Italien und der Sowjetunion sowie die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei. Tim Buchen wird den Vortrag in einem anschließenden Gespräch kommentieren und dabei auch auf die Perspektive der Minderheiten selbst eingehen.
Dr. Matthew Frank studierte Geschichte an der School of Slavonic and East European Studies, unterrichtete Englisch in Moskau und an einer Sekundarschule in Dresden. Am St. Antony's College der Universität Oxford promovierte er 2005 in Neuerer Geschichte und ist einer der Mitherausgeber der Zeitschrift Contemporary European History.
Prof. Dr. Tim Buchen, Historiker, BKM-Juniorprofessor für soziale und ökonomische Netzwerke der Deutschen im östlichen Europa im 19./20. Jahrhundert an der TU Dresden
