KLAUS ZERNACK COLLOQUIUM, 8.11.2016

08.11.2016

Multilaterale Erinnerungsorte Herausforderungen, Erwartungen und Potenziale im Rahmen des Klaus Zernack Colloquiums 

Prof. Dr. Camilla Badstübner-Kizik (Poznań) und Prof. Dr. Almut Hille (Berlin)

Erinnerung im Dialog. Deutsch-Polnische Erinnerungsorte in der Kulturdidaktik
des Faches Deutsch als Fremdsprache

Kommentar: Prof. Dr. Holger Thünemann (Köln)

Im Rahmen des Projekts Kulturdidaktische Modellbildung. Deutsch-polnische Erinnerungsorte im Fach Deutsch als Fremdsprache haben sich Studierende der Fächer Germanistik, Linguistik und Deutsch als Fremdsprache an je zwei deutschen und polnischen Universitäten über mehrere Semester hinweg intensiv mit ausgewählten deutsch-polnischen Erinnerungsorten beschäftigt. Entstanden sind in gemeinsamen Workshops Vorschläge zu ausgewählten Erinnerungsorten für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache, die in verschiedenen Kontexten erprobt werden. Im Vortrag werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts präsentiert, seine Stärken und Probleme analysiert und weiterführende Perspektiven für die Didaktisierung von Erinnerungsorten entwickelt, in deren Fokus ein vielfältiges „dialogisches Erinnern“ in Europa steht. Es wird angenommen, dass Erinnerungskonzepte mannigfaches didaktisches Potenzial enthalten, das für Prozesse kulturellen und literarischen Lernens im Kontext mehrerer Sprachen sehr fruchtbar werden kann. Die Arbeit mit deutsch-polnischen Erinnerungsorten kann somit als Modellfall für andere Gedächtniskonstellationen und als wichtiger Impuls für eine fächer- und sprachenübergreifende hochschuldidaktische Arbeit gesehen werden.

Prof. Dr. Camilla Badstübner-Kizik ist Professorin am Institut für Angewandte Linguistik der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań und in der Aus- und Fortbildung von Lehrenden für Deutsch als Fremdsprache in Polen, Tschechien, Österreich und Deutschland tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kulturelles Lernen, das Potenzial von Medien im Fach Deutsch als Fremdsprache, Erinnerungskonzepte in der Kultur- und Literaturdidaktik sowie medienlinguistische Fragen.

Prof. Dr. Almut Hille ist Juniorprofessorin für Deutsch als Fremdsprache an der Freien Universität Berlin, Lektorin der Robert-Bosch-Stiftung an der Universität Košice und wissenschaftliche Koordinatorin des Zentrums für Deutschlandstudien an der Peking Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen das Kulturelle Lernen im Fach Deutsch als Fremdsprache, Erinnerungskonzepte in der Kultur- und Literaturdidaktik sowie einzelne Aspekte der deutschen Gegenwartsliteratur.