Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 und seine Folgen

13.09.2016
Am 13. September 2016 im Auditorium der Topografie des Terrors fand die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung: Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 und seine Folgen statt.
 
 
Dr. Jürgen Zarusky, München
Dr. Sergej Slutsch, Moskau
Prof. Dr. Adam Daniel Rotfeld, Warschau
 
Moderation: Dr. Jörg Morré, Berlin
 
Am 23. August 1939 unterzeichneten Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und der sowjetische Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit von Josef Stalin in Moskau einen Nichtangriffsvertrag samt Geheimem Zusatzprotokoll, das die Aufteilung großer Teile Ostmitteleuropas in eine deutsche und sowjetische Einflusssphäre festlegte. Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 besetzten ab 17. September aufgrund dieser Vereinbarung sowjetische Truppen die östlichen Gebiete Polens; das Land wurde unter den Besatzern aufgeteilt.
 
In ihren Vorträgen beleuchten die Referenten aus den Perspektiven unterschiedlicher nationaler Narrative die Entstehungsgeschichte des „Hitler-Stalin-Pakts“ und diskutieren dessen Folgen in politischer, ideologischer und erinnerungskultureller Hinsicht.
 
Adam Daniel Rotfeld, 1938 geboren, überlebte den Holocaust. Ab 1961 war er Mitarbeiter des Polnischen Instituts für Internationale Beziehungen in Warschau, nach 1989 Projektleiter am Internationalen Institut für Friedensforschung in Stockholm. Ab 2002 betätigte er sich in der polnischen Regierung und war 2005 zehn Monate Außenminister. Er ist Mitherausgeber des Bandes White Spots – Black Spots: Difficult Matters in Polish-Russian Relations, 1918–2008 (2015).
 
Sergej Slutsch, 1944 geboren, ist Historiker und an der Akademie der Wissenschaften in Moskau tätig. Er ist Autor des Aufsatzes Voraussetzungen des „Hitler-Stalin-Pakts“. Zur Kontinuität totalitärer Außenpolitik (1991) und Mitherausgeber der Edition Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archiven, Band 1: 1933/34 (2014).
 
Jürgen Zarusky, 1958 geboren, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Stalin und die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung (Hg., 2006) sowie der Aufsatz „Hitler bedeutet Krieg.“ Der deutsche Weg zum Hitler-Stalin-Pakt (2009).
 
Jörg Morré ist Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst.
 
 
Veranstalter: Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften, die Stiftung Topographie des Terrors und das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst