Sommerakademie 2015

DER ZWEITE WELTKRIEG AUS TRANSNATIONALER PERSPEKTIVE. NEUE FORSCHUNGSANSÄTZE IM DIALOG

Projekt: didaktisches Projekt
Koordinator: Prof. Dr. Igor Kąkolewski, Dr. Katarzyna Woniak
Ort: Berlin
Termin: 06.-13.09.2015
 
Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften und das Institut für Nationales Gedenken in Polenhaben in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam und der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń vom 6. bis zum 13. September 2015 die erste Berliner Internationale Sommerakademie veranstaltet. Das Ziel der Sommerakademie war es, eine Diskussionsplattform für NachwuchswissenschaftlerInnen der Geschichtswissenschaft und benachbarter Disziplinen zu schaffen. Zur Teilnahme wurden Studierende und Promovierende aus Deutschland, Polen und anderen Ländern Europas eingeladen.
 
Die diesjährige Sommerakademie war dem Zweiten Weltkrieg gewidmet und knüpfte damit an den 70. Jahrestag des Kriegsendes an. Aktuelle Debatten beispielsweise zu „Raubkunst“ oder zu der justiziellen Aufarbeitung von NS-Verbrechen zeigen auf, dass der Krieg nach wie vor einen Schatten auf die Beziehungen zwischen den von ihm betroffenen Ländern wirft und die nationalen Erinnerungskulturen in großem Maße formt. Gerade im Zusammenhang mit einer zunehmenden Europäisierung der Erinnerungen war es wichtig, den Blick auf eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema zu richten und aktuelle Forschungsprobleme zu diskutieren.
 
Im Rahmen der Sommerakademie wurden Magisterarbeiten und Dissertationsvorhaben in sechs Panels (Alltag, Medien, Täter, Kollaboration und Zusammenarbeit, kollektives Gedächtnis und Aufarbeitungsprozess) von 16 Teilnehmern aus acht Ländern vorgestellt und mit Spezialisten diskutiert. Darüber hinaus fanden Exkursionen zur Topographie des Terrors und zum Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit der Topographie des Terrors in Berlin-Schöneweide statt. Das Programm wurde abgerundet mit Workshops zu Quellenarbeit und Filmdiskussionen.
 
Der Austausch von methodologischen Herangehensweisen ermöglichte den Teilnehmern interdisziplinäre Einblicke und Anregungen. Die Sommerakademie machte deutlich, dass es trotz der kaum mehr zu überblickenden Fülle an vorhandener Literatur sowie der zahlreichen Forschungsprojekte der letzten Jahre zur Ereignis- und Erfahrungsgeschichte des Zweiten Weltkrieges immer noch bestimmte Themenfelder gibt, bei denen vor allem eine Erforschung aus transnationaler Perspektive lohnenswert ist. Aus diesem Grund wird die Sommerakademie zukünftig wechselnden Themen gewidmet sein.
 

Kontakt: Katarzyna Woniak