#Brückner2023

15.09.2023

#Brückner2023

Aleksander Brückner (1856-1939), ein bedeutender Slawist und Gelehrter der polnischen Sprache und Kultur, hatte mehr als 40 Jahre lang eine Professur für slawische Sprachen und Literaturen an der Universität Berlin inne; als er im Mai 1939 starb, wurde er auf dem Berliner Friedhof Tempelhof (Germaniastraße) beigesetzt. Ein Jahr später verstarb auch seine Frau und wurde an der Seite ihres Ehemanns beigesetzt. Im Jahr 1959 wurde das Grab der Brückners auf den städtischen Friedhof Tempelhof Parkfriedhof verlegt. Ab 1992 hatte es den Status einer Ehrengrabstätte unter der Schirmherrschaft der Stadt Berlin. Dies erwies sich jedoch als eine unzureichende Lösung, da der gesamte Friedhof durch einen Beschluss des Berliner Senats bis 2007 zur Auflösung bestimmt wurde. Dank der Bemühungen aus der polnischen Gemeinde in Berlin (insbesondere Ewa Maria Slaska) sowie polnischer und deutscher Wissenschaftler beschloss die polnische Regierung, die sterblichen Überreste von Alexander Brückner und seiner Frau Emma nach Polen zu überführen. Die Beisetzung in der Allee der ums Vaterland Verdienten auf dem Rakowiecki-Friedhof in Krakau, die für den 29. September 2023 geplant ist und die begleitenden Feierlichkeiten werden von der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ organisiert.
 
Ein Zeitplan und aktuelle Informationen zur Umsetzung finden Sie hier: https://fpnp.pl/Brueckner.html
Diese Ereignisse gaben den Anstoß, an Alexander Brückner zu erinnern und seine Person und seine Leistungen einem breiteren Publikum näher zu bringen. Sowohl in Polen als auch in Deutschland sind eine Reihe von Projekten entstanden, die diesem Zweck dienen sollen.
 
Die folgenden Veranstaltungen werden in Berlin stattfinden:
 
1. Eine internationale Tagung: „Aleksander Brückner und sein Erbe. Studien zur polnischen Kulturgeschichte und Slawistik in Deutschland und anderen europäischen Ländern vom 19. bis ins 21. Jahrhundert“. Die Tagung wird vom Institut für Slawistik und Hungarologie der HU und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien in Halle/Jena, Institut Artes Liberales der Universität Warschau und des Gießener Zentrums Östliches Europa der Justus-Liebig-Universität Gießen veranstaltet.
Ort: Humboldt Universität zu Berlin, Datum: 16-17.10.2023.
 
2. Die Ausstellung „Brückner. Das wiedergewonnene Mittelalter" (Brückner. Średniowiecze odzyskane), die von der Nationalbibliothek in Warschau, dem Institut für Slawistik und Hungarologie der HU und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften mit Unterstützung der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung" vorbereitet wurde.
Ort: Humboldt Universität zu Berlin, Datum: 11.12.2023-05.01.2024.
 
Ab dem 30. September 2023 wird eine Online-Version der Ausstellung in polnischer, deutscher und englischer Sprache auf den Webseiten des Zentrums für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und der Nationalbibliothek zu sehen sein. Die Übersetzungen ins Deutsche wird durch das ZHF PAN Berlin koordiniert.
Die Eröffnung der Ausstellung wird begleitet von der Enthüllung einer Alexander-Brückner-Gedenktafel in der Porträtgalerie der Humboldt-Universität zu Berlin „Exzellenz in der Wissenschaft - Universität für die Gesellschaft" vor dem Senatssaal, die an herausragende, der Universität verbundene Professoren und Studenten erinnert.
Ort: Humboldt Universität zu Berlin, Datum: 11.12.2023.
 
3. Das Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin hat eine Biogramm über Alexander Brückner (siehe unten) und einen ihm gewidmeten Podcast in der Online-Reihe „Grabsteine mit Migrationshintergrund" (erscheint in Kürze) erstellt, um ihn einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
 
4. An dieser Stelle sollen auch kleinen Popularisierungsakzente  erwähnt werden. Und so verweisen wir Sie auf den neuen Audioguide www.berlinski-tour.de der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin, in dem in 36 Stationen die Aussagen von in Berlin lebenden Polen aus den letzten 200 Jahren angehört werden können. Das Zentrum für Historische Forschung ist Partner dieses Projekts und stellte die meisten Quellentexte zur Verfügung. Darunter auch die Erinnerungen Stanisław Wachowiaks an seine Berliner Studienzeit, als er mit größter Begeisterung den Vorlesungen Alexander Brückners zuhörte (Route 2, Station 12):
https://berlinski-tour.de/karte/stanislaw-wachowiaks-studium-an-der-friedrich-wilhelm-universitaet-anfang-des-19-jhdt
 
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