Klaus Zernack Colloquium, 13.02.2018

13.02.2018

Zur Vortragsreihe Migrationsprozesse und Kulturtransfer. Deutsche und polnische Kontexte laden Prof. Dr. Michael G. Müller und Prof. Dr. Robert Traba gemeinsam mit Prof. Dr. Igor Kąkolewski ein
zum Vortrag von        Prof. Dr. Matthias Hardt (Leipzig)

Westliche Immigranten im hochmittelalterlichen Landesausbau Ostmitteleuropas

Kommentar:   Prof. Dr. Igor Kąkolewski (Berlin)

Datum: Dienstag, den 13. Februar 2018

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Ort: Bibliothek des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Majakowskiring 47, 13156 Berlin-Pankow

Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert beteiligten sich zahlreiche Zuwanderer, insbesondere aus den Nieder- und Rheinlanden, aber auch aus Franken und Sachsen an der wirtschaftlichen und sozialen Umstrukturierung der Kulturlandschaft Ostmitteleuropas. Neue Formen der Bodenbewirtschaftung und ein Städtesystems neuen Typs waren das Ergebnis dieses Landesausbaus, der gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung ins Werk gesetzt wurde. Im Ergebnis dieses Veränderungsprozesses gab die autochthone westslawische Bevölkerung vielfach ihre Sprache und materielle Kultur auf. Im Vortrag wird anhand ausgewählter Überlieferung eine Vorstellung von Zuwanderung und Veränderung in verschiedenen Regionen des östlichen Europa gegeben.

 

Prof. Dr. Matthias Hardt ist 1960 in Gummersbach im Bundesland Nordrhein-Westfalen geboren worden. Er hat von 1980 bis 1987 an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn Geschichte, Germanistik und Vor- und Frühgeschichte  studiert und 1987 das 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien absolviert; im Jahr 1999 ist er dort zum Thema "Gestalt und Funktion frühmittelalterlicher Königsschätze" promoviert worden. Von 1988–1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für mittelalterliche Geschichte und geschichtliche Landeskunde der Universität Marburg; von 1993–1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Landesgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1997–1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Projektgruppe Germania Slavica des von Klaus Zernach mitinitiierten Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig. Seit dem Jahr 2000 ist Matthias Hardt am GWZO Fachkoordinator für mittelalterliche Geschichte und Archäologie. Von 1993–2000 war er an der Lehre der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2000 am Historischen Seminar der Universität Leipzig und seit 2009 auch am Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beteiligt. Seit Februar 2013 ist er Honorarprofessor für frühe Geschichte und Archäologie Mitteleuropas an der Universität Leipzig; seit 1. 1. 2017 Abteilungsleiter „Mensch und Umwelt“ am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig.