Klaus Zernack Colloquium, 21. November 2017

21.11.2017

Zur Vortragsreihe  Migrationsprozesse und Kulturtransfer. Deutsche und polnische Kontexte laden Prof. Dr. Michael G. Müller und Prof. Dr. Robert Traba gemeinsam mit Prof. Dr. Igor Kąkolewski ein
zum Vortrag von  Prof. Dr. Magdalena Nowicka  &   Anna Skraba
           Die Deutsch-Polnische Grenzregion: neue Chancen und Herausforderungen für  Polnische Migranten und Migrantinnen

Kommentar: Dr. Dominik Pick (CBH, Berlin)

Datum: Dienstag, den 21. November 2017
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort:  Bibliothek des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Majakowskiring 47, 13156 Berlin-Pankow
 

Seit Mai 2004 ist ein Anstieg der Auswanderung von Polen nach Deutschland zu beobachten.
Dabei sind Polen mit fast 190.000 Migrant/innen die größte Zuwanderergruppe in Ostdeutschland. Hierbei fällt der explosionsartige Anstieg von Gewerbeanmeldungen durch polnische Staatsangehörige auf, welche seit 2004 mehr als die Hälfte aller Gewerbeanmeldungen ausländischer Selbstständiger im Land Brandenburg ausmachen.

In einigen Landkreisen (z.B. Spree-Neiße, Uckermark, Havelland) hat sich die Anzahl der Neugründungen verdoppelt, teilweise sogar vervierfacht. Während die Neugründungen durch Deutsche zurückgehen, steigt die Gründungsbereitschaft der Polen/innen auch in Mecklenburg-Vorpommern. Deren Zahl hat sich seit 2004 verdoppelt, was auf das Fehlen einer Reihe von Dienstleistungen und den Eintritt polnischer Firmen in die sich daraus ergebenden Lücken zurückzuführen ist.
Die polnischstämmigen Selbständigen kompensieren damit die Abwanderung aus Ostdeutschland.

Dieser Vortrag ist der Bedeutung der Einwanderung aus Polen für die lokale Wirtschaft und Gemeinschaft sowie den besonderen Opportunitätsstrukturen in der
deutsch-polnischen Grenzregion gewidmet.

 

Dr. Magdalena Nowicka ist Professorin für Migration and Transnationalism an der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2016 leitet sie zusammen mit Prof. Maria Nawojczyk von der AGH Wissenschaftlich-Technischen Universität in Krakau, Polen das Projekt Europäisierung der Lebenslagen. Polnische Gründer/innen in Berlin und im Deutsch-Polnischen Grenzgebiet, finanziert durch die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung. 

Anna Skraba ist Doktorandin in dem HU-Team dieses Projekts.
Sie ist Absolventin der Europäischen Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder und der Adam Mickiewicz Universität in Posen.

Das Colloquium fand im besonderen Gedenken an seinen kürzlich verstorbenen Patronen, Prof. Klaus Zernack, statt.
Einen Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier: