Vor 75 Jahren: Die Polen-Erlasse

12.03.2015

Heinrich Himmlers Polen-Erlasse vom 8. März 1940 schufen ein rassistisches Sonderrecht für Millionen von polnischen Zwangsarbeitern. Sie mussten besondere Abzeichen tragen, zahlreiche Schikanen und eine brutale Gestapo-Kontrolle erdulden. Die Kennzeichnungspflicht durch den Buchstaben „P“ an der Kleidung – eine erste sichtbare Stigmatisierung von Menschen im nationalsozialistischen Deutschland – diente der Ausgrenzung der Polen aus der sog. „Volksgemeinschaft“. In der öffentlichen Erinnerung sind die Erlasse heute kaum präsent. Am 12. März 2015 informierte eine Veranstaltung über dieses zentrale Instrument nationalsozialistischer Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik. Dabei wurde ein neues Hörstück mit Berichten ehemaliger Zwangsarbeiter aus dem Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ präsentiert.

Programm:

  • Prof. Dr. Robert Traba, Dr. Christine Glauning, Dr. Cord Pagenstecher: Begrüßung
  • Dr. Katarzyna Woniak: Die Polen-Erlasse. Historischer Kontext und juristische Praxis
  • Ewa Czerwiakowski und Dr. Cord Pagenstecher: Mit dem Abzeichen „P“. Erinnerungsberichte polnischer Zwangsarbeiter
  • Dr. Kurt Schilde: „Sozialausgleichsabgabe“. Die Sondersteuer für Polen und die Nachkriegskarriere ihres Kommentators
  • Diskussion

Die Veranstaltung wurde  von der Freien Universität Berlin/Center für Digitale Systeme und dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. und der Stiftung Topographie des Terrors/Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit organisiert.