Sarmatismus

25.03.2019

 

BUCHPRÄSENTATION

PD Dr. Martin Faber (Freiburg)
Sarmatismus. Die politische Ideologie des polnischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert

 

am Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften

Moderation: Prof. Dr. Igor Kąkolewski (ZFH Berlin)

Am Montag, den 25. März 2019 stellte in der Bibliothek des ZHFs PD Dr. Martin Faber seine Publikation zum Thema Sarmatismus vor. Der deutsche Historiker räumte dabei mit diffusem Wissen über die spezifisch polnische Mentalität des 16. und 17. Jh. auf. Anschließend diskutierten wir zusammen über u.a. die Rückbildung des protestantischen Sarmatismus-Flügels und das Liberum Veto in Zusammenhang mit den Abstimmungsverfahren der EU.

 


(Fotos: ZFH Berlin)

Zur Publikation:

Der Sarmatismus war ein spezifisch polnisches Phänomen, eine Kultur und Ideologie, die sich seit dem 16. Jahrhundert in der polnisch-litauischen Adelsrepublik entwickelte und die sich bis zum Untergang dieser Republik am Ende des 18. Jahrhunderts hielt. Der Sarmatismus verteidigte die politische und gesellschaftliche Ordnung dieser Adelsrepublik gegen Kritik aus dem In- und Ausland und erklärte die Republik sogar für den besten Staat der Welt. Die “polnische Freiheit” des Adels mit freier Königswahl und “Liberum Veto” galt als überlegen gegenüber den Vorzügen aller anderen Staaten, weshalb sie unversehrt bewahrt werden und keine Reformen zugelassen werden sollten. Weil Letzteres als eine der wesentlichen Ursachen für die Teilungen Polens gilt, ist die Ideologie bisher noch kaum untersucht worden. Das neue Buch bietet erstmals einen Überblick über ihre Inhalte und ihre Entwicklung.

PD Dr. Martin Faber, geboren 1964 in Limburg an der Lahn. Studien von Philosophie, Theologie, Germanistik, Geschichte, Lateinischer Philologie in Frankfurt/Main, Rom und Freiburg i. Br. Magisterexamen 1994. 1995/96 Sprachlektor der Robert-Bosch-Stiftung in Rzeszów/Polen. 1997 Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Rom. 2002 Promotion zum Thema “Scipione Borghese als Kardinalprotektor.             
Studien zur Römischen Mikropolitik in der frühen Neuzeit”. Lehrtätigkeit an den Universitäten Freiburg und Posen. 2004-2006 Forschungsaufenthalt an der Universität Posen mit Stipendien des Rektors der Universität Posen und des Deutschen Historischen Instituts Warschau. 2013 Habilitation zum Thema “Sarmatismus. Die politische Ideologie des polnischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert”. 2014 Gastprofessur an der Universität Posen.