Bericht über die 37. Konferenz der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission in Zamość

12.06.2018

Der Zweite Weltkrieg in der Geschichtsdidaktik in Polen und Deutschland:  Wissen, Vermittlung und Darstellungsformen - 37. Konferenz der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission der Historiker und Geographen UNESCO

Vom 23. – 26. Mai 2018 fand in Zamość die 37. Konferenz der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission der Historiker und Geographen UNESCO statt. Wissenschaftler und Lehrer aus Polen und Deutschland diskutierten darüber, wie über den Zweiten Weltkrieg erzählt werden kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Was wissen wir bereits über diesen Zeitraum und welche seiner Aspekte warten noch darauf, erforscht zu werden? Wie kann die Heterogenität dieser Zeit dargestellt werden, ohne die Schüler zu überfordern? Wie gelingt es, nationalspezifische Perspektiven und Narrationen, besonders wenn es sich um das 20. Jahrhundert handelt, zu berücksichtigen – und das in einem(!) Handbuch? Wie kann man bei  den Schüler das Interesse an der Geschichte des Zweiten Weltkriegs wecken und ihnen gleichzeitig die daraus resultierenden Lehren für die Zukunft vermitteln, ohne dabei zu moralisieren? Dies sind nur einige Fragen, die während der vier Tage in Podiumsdiskussionen und Gruppen-Workshops diskutiert wurden.
Des Weiteren hatten die Konferenzteilnehmer die Gelegenheit einen Einblick, in ein Kapitel aus dem vierten, noch unveröffentlichten Band des Schulbuchs „Europa. Nasza historia” / „Europa - Unsere Geschichte”, welches die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission erarbeitet, zu bekommen. Die Lehrer hatten die Möglichkeit, sich mit den Autoren über die Themenauswahl, didaktische Methodik und der Übereinstimmung mit den Rahmenplänen in Deutschland und Polen auszutauschen. Diese Idee findet ihre Fortsetzung in der während der Konferenz ins Leben gerufenen „Arbeitsgruppe der Schulbuchkommission”, welche aus Lehrern besteht, die mit ihrem Fachurteil die weitere Arbeit am Geschichtsbuch unterstützen werden.              
Während der Konferenz wurde außerdem der Maria-Wawrykowa-Preis, benannt nach der Mitbegründerin der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission, an Agnieszka Jaczyńska und Mirosław Sielatycki verliehen.
Neben den Lehrveranstaltungen in Zamość und der Stadtbesichtigung, haben die Konferenzteilnehmer auch Biłgoraj, Szczebrzeszyn, Józefów, Sochy, Zwierzyniec sowie die Gedenkstätte Bełżec besichtigt. Das Konferenzprogramm wurde so konzipiert, dass nicht nur der Themenkomplex rund um den Zweiten Weltkrieg berücksichtigt wurde, sondern auch die Kultur und Geschichte der Region, in der die Tagung stattfand.