„Das Abenteuer des freien Denkens“. Polnische Geschichte(n) in Berlin

20.07.2018

Ein Kapitel der polnischen Geschichten in Berlin neigt sich dem Ende zu. Nach 12 Jahren erfolgreichen Wirkens am Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften wird sein Gründer, Leiter und spiritus movens Prof. Robert Traba die Direktorenstelle weitergeben.
Im Garten des Zentrums am Majakowskiring fand am 23. Juni 2018 seine offizielle Verabschiedung statt. Die Veranstaltung begann mit dem Grußwort des Vizedirektors Prof. Igor Kąkolewski und drei Laudationes. Anschließend wurden die prägnantesten Projekte von Prof. Robert Traba, die er zusammen mit seinen Mitarbeitern seit 2006 durchführte, vorgestellt.            

Zum ersten großen Erfolg des Zentrums unter seiner Leitung gehört die Ausstellung My berlińczycy! Wir Berliner! Geschichte einer Deutsch-Polnischen Nachbarschaft, die 2009 im Ephraim Palais und im Märkischen Museum gezeigt wurde. Der Ausstellung folgte das internationale Symposium Strategien der Geschichtspolitik in Europa seit 1989. Deutschland Frankreich und Polen im internationalen Vergleich, das im gleichen Jahr stattfand. Zum Aushängeschild der Zentrums für Historische Forschung Berlin wurde insbesondere die in den Jahren 2012–2015 realisierte mehrbändige Veröffentlichung Deutsch-polnische Erinnerungsorte – ein Meilenstein in der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte und in der Erforschung der Erinnerungskulturen.            

Seit 2008 ist Prof. Robert Traba, zusammen mit Prof. Michael G. Müller, Vorsitzender der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission, die am deutsch-polnischen Schulbuch Europa.Nasza historia/Europa – Unsere Geschichte arbeiten, einem Pioniergeschichtsbuch, das in den deutschen und polnischen Schulen gleichzeitig angewendet werden kann.

Prof. Robert Traba, der sich zu Beginn seiner Tätigkeit als „ick Berlińczyk“ vorgestellt hat, verabschiedet sich mit einer tief empfundenen Dankbarkeit: für das zahlreiche Erscheinen der Gäste, für die ehemaligen und derzeitigen MitarbeiterInnen, für alle ihn bereichernden Impulse, die er in Berlin erhalten hat und nicht zuletzt für seine Frau Elżbieta, die mit ihm 12 Jahre lang ein temporeiches Leben in Berlin geführt hat.            

„Robert Traba liebt das Abenteuer des freien Denkens. Und das ist etwas, was unglaublich attraktiv ist, weil man möchte gerne mit ihm frei denken und das hat etwas Mitreißendes. Und das macht auch die Attraktivität dieses Zentrum aus.“ , sagte Prof. Gabi Dolff-Bonekämper in ihrer Laudatio.

Prof. Robert Traba geht, seine Projekte und seine Errungenschaften bleiben aber.         
Es bleiben auch seine MitarbeiterInnen, die dafür eintreten werden, dass das Zentrum für Historische Forschung Berlin weiterhin ein Ort des freien Denkens ist.